Philipp Studer
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M101
Was passiert, wenn man 248 Minuten lang die Himmelsregion bei Rektaszension 14h 3.2min und Deklination +54° 21' im Sternbild Grosser Bär fotografiert? Man erhält eine eindrückliche Aufnahme der Wagenrad-Galaxie Messier 101, die rund 22 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist. Dieser Riese ist mit rund 184'000 Lichtjahren Durchmesser fast doppelt so gross wie unsere Heimatgalaxie und dient den Astronomen als wichtige Etappe in der Entfernungsbestimmung von noch weiter entfernten Objekten.

Orion
Philipp Studer hat das Sternbild Orion in dieser Weitwinkelaufnahme 40 x 2 Minuten belichtet und damit nicht nur fast 4'000 Sterne unserer Heimatgalaxie abgebildet, sondern auch die zahlreichen deep-sky-Objekte, welche diese unübersehbare Winterkonstellation zu bieten hat. So zum Beispiel Barnards Loop (rötlicher Bogen), den Flammen- und Pferdekopfnebel im Gürtel des Jägers sowie den Orionnebel. Auch der deutliche Helligkeitsverlust des roten Riesensterns Beteigeuze in den vergangenen Monaten ist klar erkennbar.

M42
Obwohl der berühmte Orionnebel (Messier 42) bereits von blossem Auge im Wintersternbild Orion zu sehen und im Teleskop erst recht unübersehbar ist, wurde der Nebel erst 1611 erstmals dokumentiert - zwei Jahre nach Erfindung des Teleskops. Sogar Galilei übersah ihn, als er ab 1609 mit seinem Refraktor den Nachthimmel durchmusterte.
Der Orionnebel ist eines der wenigen astronomischen Objekte, die schon in Amateurinstrumenten Farben erkennen lassen - eine bläuliche Zentralregion umgeben von rötlich schimmernden Gebieten. Wenn wir dieses Bild betrachten, sehen wir wie der Nebel vor rund 1300 Jahren aussah. So lange benötigt sein Licht, um die Erde zu erreichen. Um den Nebel selbst zu durchqueren, benötigt das Licht rund 35 Jahre. Der Orionnebel ist eine Wiege für neu entstehende Sterne. Copyright: Philipp Christianson Studer
Der Orionnebel ist eines der wenigen astronomischen Objekte, die schon in Amateurinstrumenten Farben erkennen lassen - eine bläuliche Zentralregion umgeben von rötlich schimmernden Gebieten. Wenn wir dieses Bild betrachten, sehen wir wie der Nebel vor rund 1300 Jahren aussah. So lange benötigt sein Licht, um die Erde zu erreichen. Um den Nebel selbst zu durchqueren, benötigt das Licht rund 35 Jahre. Der Orionnebel ist eine Wiege für neu entstehende Sterne. Copyright: Philipp Christianson Studer

M81
Ja, es gab sie, die klaren Nächte in den vergangenen, nebligen Herbst- und Winterwochen. AGS-Mitglied lt Philipp Christianson Studer hat sie genutzt und diese wunderbare Aufnahme der Spiralgalaxie Messier 81 im Sternbild Grosser Bär erstellt. M81 wurde am Silvesterabend 1774 entdeckt und passt damit perfekt zu den Tagen zwischen den Jahren und zum Neujahr. Die Galaxie ist rund 12 Millionen Lichtjahre entfernt und in der Grösse vergleichbar mit unserer Heimatgalaxie. Wer genau hinschaut, entdeckt am oberen Bildrand zusätzlich eine wesentlich schwächere Zwerggalaxie: Holmberg IX.

M16
Messier 16 (Adlernebel) im Sternbild Schlange von Philipp Studer. Belichtungszeit: 31x30 Sekunden (bei ISO 1000)
Obwohl auf dem Bild zuerst der rötliche Emissionsnebel mit seinen gewaltigen Türmen aus Gas und Staub («Elefantenrüssel») auffällt, wurde Messier 16 von historischen, Beobachtern als offener Sternhaufen entdeckt und katalogisiert. Gemeint sind die hellen Sterne, die in den Nebel eingebettet sind. Erst rund 150 Jahre nach seiner Entdeckung, sahen die Beobachter 1895 auf Fotografien auch den dahinterliegenden Nebel. Der Sternhaufen ist zwischen 5'500 und 7'500 Lichtjahren von der Erde entfernt. Er gehört zu den jüngsten Sternhaufen innerhalb unserer Galaxis. Seine jüngsten Haufenmitglieder sind nur gerade 1-2 Millionen Jahre alt. Der Emissionsnebel besitzt einen Durchmesser von 40-60 Lichtjahren. In den markanten Säulen aus Gas und Staub, die jeweils rund 1 Lichtjahr Länge besitzen, entstehen momentan neue Sterne.

Albireo
Doppelstern Albireo im Sternbild Schwan (2019)

Vollmond
Vollmond vom 12. September 2019 (99,7% beleuchtet) aus der Stadt Solothurn heraus fotografiert. 20 Bilder gestackt, bearbeitet mit PixInsight. (Datei als JPG)

Vollmond
Vollmond vom 12. September 2019 (99,7% beleuchtet) aus der Stadt Solothurn heraus fotografiert. 20 Bilder gestackt, bearbeitet mit PixInsight. (Datei als PNG)

ISS vor Mond
Ab und zu fliegt die Internationale Raumstation ISS von der Schweiz aus gesehen direkt vor dem Erdmond durch und ist dann als dunkler Fleck vor der Mondscheibe sichtbar. Der Transit dauert rund 3 Sekunden! Um das Schauspiel zu filmen, muss ein passender Standort für die Kamera ausgewählt und der Aufnahmezeitpunkt präzise getimed werden. Gelungen ist dies beim ISS-Transit vom 16. September 2019. Die zirpenden Grillen in der Umgebung und die dunklen Schleierwolken vor dem Mond passen auch gut dazu.